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1. Bd. 4 - S. 226

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
226 Achter Zeitraum. und ein Theil vom Corps des Marschalls Aug ere au auf den Vortrab des Fürsten von Hohenlohe unter den Befehlen des Prinzen Louis v o u Preußen, und warf sie b e i Saalfeld. Der Prinz blieb auf dem Schlachtfelde. — Schon am 10 Dekoder erschien, aus dem kaiserlichen Haupt- quartiere Ebersdorf, ein Aufruf Napoleons au die Sachsen, in welchem er erklärte, daß er mit seinem Heere aufgebrochen sey, ihr und ihres Fürsten politisches Daseyn und ihre Unabhängigkeit gegen Preußens Absichten zu sichern und zu befestigen. Bereits am 12 Oct. war die preußische Armee in.ihren Stellungen von den Franzosen überflügelt, und hatte ihre Magazine verloren. Denn au diesem Tage stand der Großherzog von Berg zwischen Zeitz und Leipzig; der Fürst von Ponte-Corvo zu Zeitz; das kaiserliche Hauptquartier war zu Gera, wo zugleich die kaiserliche Garde und das Corps des Marschalls Soult sich befand; der Marschall Ney stand zu Neustadt, Davoust zu Naumburg, Lannes in Jena und Augereau in Kahla. Bon diesem Tage ist der Brief des Kaisers an den König von Preuß/n unterzeichnet, der aber am 13ten im Hohenlohischen Hauptquartiere aufgehal- ten und erst am 14ten, nach dem Anfange der Schlacht, dem Könige übergeben ward. — Unterdessen ward das Hauptquartier des Königs von Preußen und des Herzog s v o u B r a u n seh w e i g von Weimar nach Auerstädt (13 Oct.). verlegtder Fürst von Hohen lohe stand bei Jena, und das Corps des Generals Rüchel rückte in die von dem Heere des Königs verlassene Stellung bei Weimar ein. Zwischen beiden preu- ßischen Heeren war eine unausgefüllte Lücke. So kam der 14 Octobcr, wo die Doppels eh l a ch t v o u A u e r st a d t und Jena für die Preußen verloren ging. Der Marschall Davoust hielt nicht blos den Angriff der Preußen auf die Engpässe von Kiffen aus, sondern warf sie auch, unterstützt von dem Fürsten von Ponte-Corvo, zurück. Bald nach dem Anfange der Schlacht ward der Herzog von Braun- schweig gefährlich verwundet (f 11 Nov.), und Möl-

2. Bd. 4 - S. 227

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 227 lendorf übernahm den Oberbefehl bei Lluerstadt an seiner Stelle. Bei Jena befand sich der Kaiser selbst, und unter ihm Lann es, Ney, Soult und Augereau. Der Fürst von Hohenlohe ward besiegt, und das zu spat kommende Corps des Generals Rüchel vermochte, nach der Verwundung seines Anführers, nicht das Vordringen der Sieger aufzuhalten, die bereits am Abende in Weimar eintrafen. — Das preußische Heer hatte an diesem Tage viel verlo- ren; nur die Reservedivisionen unter den Generalen Blu» eher und Kalkreuth waren nicht zum Schlagen gekom- men. Auch war die Schlacht bei Auerstädt schon geendigt, bevor der König von Preußen erfuhr, daß der Fürst von Hohenlohe gleichfalls eine Schlacht bestanden habe und ge- schlagen worden sey; denn cs war des Königs Absicht ge- wesen, in Verbindung mit Hohenlohe am folgenden Tage die Schlacht zu erneuern. Jetzt fehlte es dem Heere an einem im Voraus auf den Fall, daß die Schlacht ver- loren ginge, bekannt gemachten Sammelplätze; deshalb zer- streute sich der Ueberrest der preußischen Heere auf ire ver- schiedensten Puncte in Thüringen. Der König selbst ging nach Sömmerda, und befahl, als er in der Nacht nach und nach von dem Zustande der Hohenlohischen Armee und des Rüchelschen Corps unterrichtet ward, den Rückzug aller Truppen n a eh N o r d h a u se n, statt daß Anfangs der Rück- zug des königlichen Heeres »ach Weimar, bevor man den Ausgang der Schlacht von Jena erfuhr, bestimmt gewesen war. Dahin hatte sich auch der Feldmarschall Mvlleu- dorf mir einem starken Corps gezogen, das sich nun nach Erfurt wenden mußte, wo cs, nach der Uebergabe der Stadt und Festung an den Großherzog von Berg, am 15 Oct. in Gefangenschaft gerieth. — Der englische Gesandte, Lord Mvrpeth, der am 11 Oct. im preußischen Haupt- quartiere angekommen war, verließ dasselbe am i4, und eilte nach London zurück. Am 15 Oct. entließ der Kaiser Napoleon in Jena 6000 gefangene Sachsen nach Hause, nachdem 121 sächsische 15*

3. Bd. 4 - S. 230

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
230 Achter Zeitraum. Beinahe mit gleicher Schnelle wurden die einzelnen zwischen der Elbe und der Oder befindlichen preußischen Corps zur Capitulation gebracht. Nach einem Reiterei- gefechte bei Zeh den ick (26 Oct.), und einem Gefechte bei Wichmannsdorf (27 Oct.), wo das Regiment Gcnsd'armes, das zum Corps des Fürsten von Hohenlohe gehörte, abgeschnitten und zur Capitulation genöthigt ward, capitulirte auch der Fürst von Hohenlohe selbst (28 Oct.) bei Prenzlow. Französischer Seits ward dieses Hohenlohische Heer zu 16,000 Mann Fußvolk und 6 Regi- mentern Reiterei, mit 45 Fahnen und 64 Artilleriestückeu — preußischer Seits *) zu 10,000 Mann (8500 Mann Fuß- volk und 1520 Mann Reiterei) angegeben. — Noch capitu- lirte ein gemischter preußischer Heerestheil am 29 Oct. bei Pasewalk, der sich dem Generale Milhaud ergab, welcher den Vortrab des Großherzogs von Berg führte, und am 31 Oct. der General Vila bei Anclam. Nur der General Blücher, zu welchem auch die Ko- lonne stieß, welche der Herzog von Weimar am 30 Oct. über die Elbe führte (der in Eutin seine nachgesuchte Ent- lassung aus dem preußischen Dienste erhielt), warf sich nach Lübeck, und kämpfte hier (6 Nov.) gegen die französischen Armeecorps dcs Fürsten von Ponte-Corvo, des Großherzogs von Berg und des Marschalls Soult einen mörderischen Kampf, bevor er am 7 Nov. zu Rat- k a n capitulirte. Darauf wandten sich auch die Corps des Fürsten von P o n t e- C o rv o und des M a r sch a l l s Soult über Berlin nach der Oder, wobin, nach der Ueber- gabe von Magdeburg, der Marsch all Ney aufgebrochen war. So endigte der erste Theil des großen Kampfes; der zweite ward in Polen eröffnet, als die Polen aufstan- den und die Russen gegen die Franzosen auftraten. Der *) in dem Berichte eines Augen;eugenrc. S. 296. — Der preu ßische Hofbericht aber sagt: „der Feind habe die Oder eher erreicht, als der Freund; deshalb sey der Fürst tu einer unglücklichen Capitulation mit 16,000 Mann gejwun, gen worden. "

4. Bd. 4 - S. 193

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 193 er sich durch die Flucht, allein der größte Theil seines Corps ergab sich dem Sieger. Eben so siegte (9 und 10 Oct.) das französische Corps, welches im Süden die Oesireicher umging, unter Ney bei Günzburg. Wahrend zwischen dem 8 und 10 Oct. der Vor trab von Mnrat, ein Theil des Corps des Marschallö Lannes und des Generals Oudinot in beständigen Gefechten die Oesireicher zurückdrückte, ging Napoleon selbst mit der Hauptmacht über Ncrdlngen und Donauwerrh. So hatten die Franzosen vom Norden und Süden her die Oesireicher umschlungen, und sie auf das Gebiet von Ulm zusammengedrängt, wo sie in einem Halb- kreise eingeschlossen waren. Am 14 Oct. wurden, nach einem Aufrufe Napoleons an seine Truppen, die Oesireicher bei Ulm auf allen Sei- ten angegriffen. N e y besetzte die Brücke bei E l ch i n g e n, nach einem blutigen Kampfe auf beiden Donauufern, in welchem die beiden Regimenter, Erzherzog Karl und Erbach, aufgerieben oder gefangen genommen wurden; Mnrat schlug die östreichische Reiterei, Marino nt nahm die Brücken über die Iller, und Ulm ward vom rechten Donaunfer einge- schlossen. Der Erzherzog Ferdinand zog sich mit dem Ueber- resie des Heeres zurück; 20 Bataillone warfen sich nach Ulm, ein zersprengtes Corps von 5— 6000 Mann nahm den Weg durch die Wälder über Heidenheim nach Nördlingen, und Van dam me besetzte Memmingen, wo er 6000 Ocsi- reicher unter dem Generale Spangen (13 Oct.) zu Ge- fangenen machte. — Nach dem Treffen bei Söflingen (15 Oct.) und nach Einnahme der erst kurz vorher auf dein Michels-, Galgen - und Knhberge bei Ulm angelegten, aber noch nicht vollendeten Feldschanzen, welche die Franzosen unter einem heftigen Regen mit dem Bajonette erstürmten, ward Ulm auch am linken Donaunfer eirigeschlossen, und, nach dem Treffen bei Herb rech ringen zwischen Mnrat und Wern eck (16 Oct.), beschossen. Der linke Flügel des Werneckischen Corps legte (17 Oct.) die Waffen bei Neres- heim nieder, und die Ueberresie dieses Corps capitulirten bei Trochtelfingen (18 Oct.). — Der Erzherzog Ferdinand aber Pölty Weltgeschichte Iv. 4te Au fl. 13

5. Bd. 4 - S. 195

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 195 An demselben Tage zogen sich die russisch - östreichischen Truppen vom Inn zurück; Bernadotte und Wrede gingen bei Wasserburg und Roseuheim (27 Oct.) über den Inn, und rückten (30 Oct.) in Salzburg ein. Der Kai- ser Franz 2 erfuhr bei Wels, wohin er gereiset war, die Ereignisse von Ulm (27 Oct.) und kehrte nach Wien zurück. Am Zi Oct. griff die Reiterei unter Murat den russisch- östreichischen Nachtrab unter Kutusow und Schn steck bei Lambach an; die Oestreichs zogen sich hinter die Traun; die russischen Jager nach Wels. Napoleon ver- legte sein Hauptquartier (Z Nov.) nach Lambach; Da- von st rückte in Steyer ein, und der russische General Ku- tusow zog sich hinter die Ens. Die Franzosen gingen (4 Nov.) über diesen Fluß. Der bayrische General Deroy griff (Z Nov.) den Ty- rolerpaß Strub an, litt aber einen beträchtlichen Verlust, und mußte sich bis Loser zurückziehen. Dagegen eroberten am 4 Nov. 3000 Mann vom Corps des Marschalls Ney die Luitaschschanze nordwestlich von Scharnitz, und am 5 Nov. den Paß Scharnitz. Am 6 Nov. rückte Ney in Jn- spruck ein. Kufstein ergab sich (7 Nov.) den Bayern. Der Erzherzog Johann trat darauf mit 21 Ba- taillonen und 2 Reiterregimentern den Rückzug von Jnspruck nach dem Brenner an, wo er am 11 Nov. einen feindlichen 2lngriff zurückschlug, und bis zum I3ten stehen blieb, um die Corps von Jellachich und Rohan au sich zu ziehen, de- ren Anführer aber seinen Befehlen nicht gehorchten. — Auf der Straße von Ens nach St. Polten siegte der unter Murat befehligende General Oudinot (5 Nov.) im Gefechte bei Amstetteu, und nöthigte den General Ba- gration, sich nach Molk zu ziehen. Eben so schlug (7 Nov.) der Vortrab des Marschalls Davoust das Mccrfel- dische Corps bei Mariazell, und Bernadotte ging von Salzburg nach Linz. Murar drang am 9 Nov. bis St. Pölten vor, wahrend der Gen/ral B a r a g u a y d' Hilliers sich in Böhmen bei Teinitz mit 6000 Manu aufstellte, und 13*

6. Bd. 4 - S. 196

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
196 Achter Zeitraum. bis Pilsen ausdehnte. Gleichzeitig führte der General Wrede ein Corps Bayern nach Böhmen, das aber am 5 Dec. von dem Erzherzoge Ferdinand bei Jglau mit Verluste zurückgedrückt ward. Das B a d e n sch e Hülfscorps, (3000 M.) unter dem Generale von Harra nt brach (24 Dct.) von Pforzheim zum französischen Heere auf, und gar- nisonirte größtenthcils in den eroberten Festungen. Am 11 Nov. kämpfte bei Diernstein, am linken Donauufcr (auch das Treffen bei Krems genannt), der Marschall Mortier mit den Russen unter Kurusow, die sich darauf auf die russische Hauptmasse in Mahren zu- rückzogen. Beide Theile eigneten sich beit Sieg zu *); al- lein Dupout, der am Abende herbeieilte, entschied das blutige Gefecht zum Vortheile der Franzosen. Mnrat besetzte, nach theilweisen Gefechten mit dem Nachtrabe der Ocstreicher, am i3 Nov. Wien. Der Ge- neral Clarke ward Eivilgouverneur; der General Hulin Sradtcommandant. Napoleon wohnte zu Schönbrunn. La un es. Davon st und So ult zogen durch Wien, und, Vialanell von Davousts Corps besetzte Preß bürg. Unter dem Vorwände, daß bereits der Friede unter- handelt würde, verhinderte Murat die dem Fürsten von Auersberg aufgetragene Zerstörung der Douaubrücke bei Wien, ging (t3 Nov.) daselbst mit Lannes auf das linke Ufer des Stromes, nahm den Fürsten Auersberg mit seinen Truppen gefangen /"und zog, in Verbindung mit Vernadotte und Mortier, den Russen nach, mit welchen sie bei Völ- ker sd orf, bei Hollabrunn und Guntersdorf (14 —17 Nov.) kämpften, wo sich Bagration durch die Fran- zosen hindurch schlug. Darauf verband sich (18 Nov.) der Rest des Kutusvwischen Heeres mit dem zweiten russischen *) Ueber kein Treffen in diesem Kriege sind die Berichte beider Theile so weit abweichend, als über das Treffen bei Diern- stein. Gesammelt sind sie in den europ. Annalen, izo6, St. 2, S. i82 ff.

7. Bd. 4 - S. 197

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 197 Corps unter Vnrhövden bei Ollmütz, wo Alexander und Franz 2 zusammentrafen. Dagegen verlegte am 17 Nov. Napoleon sein Hauptquartier nach Ana im; Mn rat ruckte am 18 Nov. in Brunn ein, und Bern ad orte in Jg-- lau. Nachdem die übrigen französischen Heerestheile in der Nahe von Brünn sich vereinigt hatten, ließ Napoleon den, über Berlin (25 Oct. — 5 Nov.), W eima r und D r e s- dcn nach Mahren abgegangenen, russischen Kaiser Ale- xander 1 durch den General Savary begrüßen, worauf bei ihm der, von Alexander abgesandte, Fürst Dolgo- rnck'i erschien, mit welchem er sich aber über die Friedcns- bedingnngcn nicht vereinigen konnte *). Der große Tag bei Austerlitz (2 Dec.) entschied daher das Schicksal dieses Krieges. Alle drei Kaiser waren in dieser Schlacht persön- lich zugegen. 80,000 Russen und 25,000 Oestrcicher kämpf- ten gegen die Franzosen, deren Starke ungleich angegeben ward, aber wahrscheinlich gegen 100,000 Mann betrug. Russischer Seits kämpften die Generale Kutusow, Bur- hövden (der sich, 46,000 Mann stark, am 18 Nov. mit dem ersten vereinigt hatte), eine Kolonne des Michelso- ll i scheu Corps und der Großfürst Constantin an der Spitze von 12,000 Mann Garden. Erst am Tage nach der Schlacht erschien General Essen mit 12,000 Russen im russischen Hauptquartiere. Französischer Seits befehlig- ten Lau ne s den linken Flügel, So ult den rechten, Ber- uadotte das Centrum, Murat die Reiterei, und der Kaiser Napoleon selbst das Ganze. Nach dem fr a n z ö si s ch e n Berichte ( der kaiserlichen Proclamation) von dieser entscheidenden Schlacht, verloren die Russen und Oestrcicher 15 — 20,000 Mann an Todten, 30,000 Mann an Gefangenen und 120 Kanonen; der Be- richt des Generals Kutusow 2) über diese Schlacht aber i) Nach französischen Nachrichten verlangte Dolgorucki in Alexanders Namen von Napoleon, daß er Belgien raumen, der lombardischen Krone entsagen, und den König von Sardinien herstellen sollte. ' 2) In der Petersburgischen Hofzeitung vom 4 März igo6 — vgl. allg. Zeit. igo6, N. 94.

8. Bd. 4 - S. 237

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
237 Allgemeine Geschichte Europa's. lungen vertheilt, die eine zusammenhangende Militairlinie bildeten. In diesen wurden sie von den französischen Hee- restheilen angegriffen. Napoleon ging am 23 Dec. von Warschau nach der Narcw ab, die er an demselben Tage überschritt. Er ließ, nachdem er die Wrka und die beträcht- lichen Verschanzungen des Feindes besichtigt hatte, beim Zusammenflüsse der Narew und der Wrka eine Brücke schla- gen. Divisionen vom Davousiischen Corps eröffneten bei Czarnowo den neuen Feldzug durch ein Nachtgefecht (23 —24 Dec.), indem die Franzosen bei Mondschein die Verscbanzungen der Russen unter Ostermann bei dem Dorfe Czarnowo auf dem linken Ufer der Wrka erstürmten, und 16,000 Russen daraus vertrieben. — Am 24 Dec. griff der Marschall Davon st den Feldmarschall Kam en ski in seiner festen Stellung bei dem Städtchen Nasielsk an, und verdrängte ihn aus derselben. An demselben Tage ging Augereau bei Kursvmb über die Wrka und vertrieb die Russen aus ihrer dastgen Stellung. Am 25 Dec. zogen der Großherzog von Berg und der General Gardanne über die Sonna. — Auf dem linken Flügel war zu gleicher Zeit der Marschall Ney von Thorn aufgebrochen, wo er 7000 Preußen unter Lestocqs Befehlen (26 Dec.) aus S o l- dau verdrängte, nachdem schon am 23 Dec. die Dragoner- - division Grouchy vom Corps des Marschalls Bessieres ein Corps Preußen von 6000 Mann bei Biezun zurück- geworfen hatte. Jetzt legte der Feldmarschall Kamen ski (25 Dec.) den Oberbefehl über die Russen nieder, den Bennigsen über- nahm, und reifete nach Grvdno ab. Die russische Division, welche bei Nasielsk geschlagen, und vvn einer Division des Davousiischen Corps verfolgt ward, rückte ins Lager bei Pultusk. Hier stand General Bennigsen mit 45,000 Mann, und ihm gegenüber Marschall L aunes, der am 25 Dec. die Russen angriff und nach einem sehr blutigen Kampfe zurückwarf. — Im russischen Hosberichtc legte sich aber Bennigsen den Sieg bei, ob er gleich einen Ver- lust an Gekosteten und Verwundeten von beinahe 2 — 3000 Mann zugestand. i

9. Bd. 4 - S. 238

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
238 Achter Zeitraum. Wahrend Bennigsen bei Pultusk kämpfte, zog sich an demselben Tage (26 Dee.) das Corps des Generals B ur- li öv den beigolymin zusammen. Marschall Davo usi, der die bei Na sielst geschlagenen Russen verfolgte, erreichte sie hier und schlug, in Verbindung mit Augereau, welcher den Russen in die Seite siel, den General Burhövden. Auch nahm die Reiterei des Großherzogs von Berg an diesem Kampfe Theil, der erst in der Nacht geendigt ward. Die geschlagenen russischen Kolonnen zogen sich nach O si ro- len ka zurück, und würden von dem Marschalle So ult aufgerieben worden seyn, wenn sie derselbe bei den ganz verdorbenen Wegen hatte erreichen können. Die Franzosen berechneten ihren Verlust auf 800 Todte und 2000 Ver- wundete; 89 den Russen in diesen Gefechten abgenommene Kanonen wurden in Warschau vor dem Regierungspallaste aufgestellt. Nach diesem hartnäckigen Kampfe bezogen die Franzosen auf einige Zeit die Winterquartiere zwischen der Passarge und der Weichsel, und der Kaiser ging nach Warschau zurück, wo er am 14 Jan. 1807 eine polnische Re giern ug sc o ru- in issi on von 7 Mitgliedern einsetzte, zu deren Präsidenten er den Grafen Ma lachst ski ernannte. Die Erhohlung, welche die Franzosen in den Winter- quartieren genossen, dauerte nicht lang. Der neue russische Oberfeldherr Bennigsen verlegte plötzlich den Schauplatz des Krieges von Polnisch - Preußen nach Ostpreußen, wohin sich im Januar 1807 der größte Theil des russischen Heeres begab. — Am 23 Jan. griffen die Russen den Vortrab des Fürsten von Poute Corvo in der Absicht an, das Corps desselben von dem übrigen französi- schen Heere abzuschneiden. Der Fürst brach mit seinen Truppen von Elbing schleunig auf, zog einige Divisionen au sich, und schlug die Russen unter Markow, Pahlcn und Galiiziu (25 Jan.) bei Mohrungen, wo er sie nach einem sehr blutigen Gefechte zuletzt zum Weichen brachte. Während nun Ponte Corvo den Russen langsam folgte, deckte er zugleich die link.' Seite des großen französischen

10. Bd. 4 - S. 239

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Eurvpa's. 239 Heeres, und ließ ihm Zeit, sich zu vereinigen. Der Kaiser felgte ihm am 30 Jan. nach Ostpreußen. Am 1 Febr. besetzte der Großherzog Passcnheim, nachdem er den Vortrab der Russen geworfen hatte; am 2 Febr. rückte er und das Corps von S o u l t nach Allen st e i », wo am 3 Febr. auch die Corps von Ungere au und Ney ankamen, indeß Davon st nach Ortelsburg und Warteuburg vorrückte. An demselben Tage (3 Febr.) nahm Soult die von 1.2 russischen Bataillonen vertheidigte Brücke bei Berg- fried (an der Alle, zwischen Gutstadt und Allensteiu), und Ney das Gehölz, an welches sich der russische rechte Flügel lehnte. Die Nacht endigte diese einzelnen Kampfe. Die Russen setzten ihren Rückmarsch unter beständigen Gefechten zwischen der Alle und Passarge gegen Landsberg fort, wahrend der französische Vortrab (4 Febr.) Deppen (am linken Ufer der Passarge, zwischen Allenstein und Mohrungen) besetzte, die Reiterei des Großherzogs erst bei Water- dorf und dann (6 Febr.) bei G land au (südwestlich von Landsberg) mit dem russischen Nachzuge stritt, und Auge- reau Hoff (6 Febr.) nach einem lebhaften Gefechte ein- nahm. Am 7 Febr. bemächtigten sich zwei Regimenter vom Corps des Marschalls Soult der Anhöhen vor der Stadt P reu ß i sch-Ey lau. Nach einem für beide Theile mör- derischen Gefechte wurden die Russen unter Barclay de Tolli in der Nacht aus einer Kirche und einem Kirchhofe in Eylau getrieben, und die Corps von Soult und Auge- reau lagerten sich vor und auf beiden Seiten der Stadt. Der Marschall Davon st brach auf, den Feind zu unigehen, und in seine linke Flanke zu fallen. Am 8 Februar ward die blutige S ch l a eh t b e i P r e u ß i sch -Eylau geliefert, an welcher ein preußisches Corps unter dem Generale Lestocq, in Verbindung mit den Russen unter Bennigsen, Antheil nahm, und von welcher sich beide Theile den Sieg zu- schrieben. Doch behaupteten die Franzosen nach der Schlacht das Schlachtfeld, und bezogen erst nach einigen Tagen wieder rückwärts eine feste Stell.^g, wahrend Bennigsen schon am 9 Febr. sich hinter den Pregel zog. Der franz ö-
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